Frohe Weihnachten, frohes Fest! So grüßen wir uns in der Zeit vor Weihnachten. Für sehr viele Menschen ist Weihnachten das schönste Fest im Jahreskreis, verbunden mit vielen schönen Erinnerungen an die Kinderzeit. Und es ist DAS Familienfest, die Zeit der Besuche. Auch in meiner Familie, die über ganz Deutschland verstreut lebt, freuen wir uns jedes Jahr darauf, uns in der Weihnachtszeit zu sehen.
Aber wie wird das in diesem Jahr werden? Niemand weiß doch, wie stark die Beschränkungen sein werden, ob man sich besuchen darf, wie das mit dem Reisen wird. Wie kann der Weihnachtsgottesdienst aussehen, wenn wir nur in 2 Meter Entfernung sitzen dürfen? Wo bleibt da das Vertraute, Kuschlige, das wir so lieben?
Ach, es ist schon ein Ärger mit dieser Corona Pandemie! Aber vielleicht kommen wir in dieser unruhigen Zeit dem ersten Weihnachten ein wenig näher als sonst.
Als Jesus geboren wurde war es auch eine unruhige Zeit. Nicht wegen einer Pandemie, sondern wegen politischer Unruhen. Verschiedene Provinz-Herrscher kämpften um die Vorherrschaft auf dem Boden Israels, auch wenn die Römer die strenge Besatzungsmacht waren. Für Josef und die hochschwangere Maria war es auch nicht leicht, den Weg von Nazareth bis Bethlehem zur vorgeschriebenen Steuerschätzung zu gehen. Und dann das erste Kind zu bekommen ohne die Unterstützung von anderen Familienmitgliedern, vielleicht auch ohne Hebamme, das war kein Zuckerschlecken! Nein, dieses erste Weihnachten war gar nicht gemütlich.
Aber es war voller Licht in der Dunkelheit. Die Engel, die den frierenden Hirten die frohe Botschaft sangen: Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr, sie brachten auch das Licht zu den Hirten. Dieses Licht ist das wahre Weihnachtslicht, nicht das Licht der tausend Glühlampen und Weihnachtskerzen: Der Heiland ist geboren. Der Heiland, der das Heil, die Rettung bringt, der uns aus der Dunkelheit in das Licht Gottes bringt. Dieser Heiland ist auch im Jahr 2020 der gleiche wie damals.
An seine Geburt denken wir, über sein Kommen freuen wir uns.
Das geht auch in einem Gottesdienst mit vorgeschriebenem Mindestabstand und einer Maske im Gesicht, denn diese Freude ist im Herzen. Und sie kann uns aus den Augen strahlen, die man ja noch über der Maske sehen kann.
Das Bedauern bleibt, wenn wir uns nicht wie gewohnt treffen können. Wir werden neue Wege finden müssen, um unsere Verbundenheit in der Familie auszudrücken. Vielleicht entstehen kleine Kunstwerke, wenn die Enkel an die Oma schreiben und ihre Zuneigung in Bildern ausdrücken.
Oder wir treffen uns per Video-Anruf diesmal – ganz digital.
Alles, was Ausdruck der Liebe ist, gehört zu Weihnachten, denn dieses Fest ist die Feier der Liebe Gottes zu uns Menschen. Aus Liebe kam Jesus in diese Welt, um uns zu befreien aus der Gottesferne, damit wir nicht verloren gehen.
So drückt es ein ganz altes Lied aus:
Der Heiland ist geboren,
freu dich, du Christenheit.
Sonst wär’n wir gar verloren
in alle Ewigkeit.
Freut euch von Herzen ihr Christen all
Kommt her zum Kindlein in den Stall.
Darum: Frohe Weihnachten – trotz Corona!
Irene Müller
Mehr Informationen und der Livestream-Link zur Veranstaltung:
www.24x-weihnachten-neu-erleben.de