Eines der wunderbaren Ziele, die Gott für jeden Menschen bereithält, ist die Freiheit. Nun leben wir in unseren Breiten nicht unter äußerer Unfreiheit. Gott sei Dank, wir dürfen uns frei bewegen, haben viele Auswahlmöglichkeiten, was unsere Lebensplanung betrifft und genießen dieses Höchstmaß an Freiheit auch.

Dennoch erleben wir immer wieder, dass wir innerlich unfrei sind, dass wir manchmal nicht so sind, wie wir eigentlich sein wollen oder Dinge tun, die wir eigentlich nicht tun wollen. Dass Sorgen oder Süchte uns bestimmen. Im Neuen Testament erfahren wir, dass dies mit unserer Entfremdung von Gott (Sünde) zu tun hat und dass Gott in Jesus Christus einen Weg bereitet hat, wie wir innerlich frei werden können. Durch die Taufe und das Bekenntnis des Vertrauens dürfen wir als Kinder Gottes leben. Wir können erfahren, dass Jesus, der Auferstandene, tatsächlich da ist und Gottes Geist unser Leben leitet.

Aber es ist eben nicht genug, allein mit Gott zu leben. Gottes Plan zeigt sich im Leib Christi, in der Gemeinschaft. Unzählige Male lesen wir in den Briefen, wie wir einander ermutigen sollen, füreinander beten, einander die Lasten tragen, einander vergeben und lieben sollen.

In einem bekannten Vers im Jakobusbrief, der früher auch die Aufforderung zur gegenseitigen Beichte begründete, heißt es: „Bekennt einander eure Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet.“ Für mich bedeutet das, dass ich die Freiheit des Glaubens erleben darf, wenn ich mich in eine Gemeinschaft begebe, die miteinander offen ist, ob in einer Zweierschaft oder einer kleinen Gruppe. Die Verheißung liegt auf dem „einander“ und „füreinander“. Darum habe ich für mich selbst entschieden, immer in einer kleinen Gruppe sein zu wollen:

Weil ich selbst frei werden will.

Weil ich daran beteiligt sein will, wie andere frei werden.

Und darum heißt ein weiterer Schritt in St. Matthäus: Frei werden durch Kleingruppen.

Zukünftig wollen wir alle Gruppen in unserer Gemeinde unter den Begriff „Kleingruppen“ fassen. Unabhängig von der Art der Gruppen, dem Zeitpunkt ihres Treffens oder der Häufigkeit.

Wie auf einem freien Markt soll es möglich sein, die unterschiedlichsten Gruppen zu gründen. Themen wie Familie, Ehe, Finanzen, Senioren, Männer, Frauen, Junge Erwachsene, Bibelstudium, Gebet, Sport usw. sollen die Möglichkeit eröffnen, eine Gruppe zu starten. Einzige Voraussetzung: Der Besuch einer Kleingruppenleiterschulung. Die Leitenden der Gruppen tragen die Verantwortung dafür, dass die 3 G´s vorkommen, unabhängig von der sonstigen Zielrichtung der Gruppe: Gebet, Gottes Wort und Gemeinschaft. Denn nur wenn Jesus der Raum gegeben wird, dass wir – wenn auch kurz – ein Wort bedenken, voneinander hören und füreinander beten, kommen wir mit der Freiheit in Kontakt, die Er schenken möchte.

Thomas Bachmann