Leitbild unserer Kindertagesstätte

Unser Bild vom Kind: 

Das Kind, das auf die Welt kommt, ist eine eigene Persönlichkeit, die gleich von Anfang an  die Bildung und Entwicklung aktiv mitgestaltet. Es erkundet seine Umwelt und tritt mit ihr in einen Dialog und Austausch. Das Kind will von sich aus lernen, lernt schnell und mit Begeisterung. Es gestaltet seine Lernprozesse und sucht eigene Wege in seinem Bildungsgeschehen.

Jedes Kind ist einzigartig und unterscheidet sich von anderen durch Temperament, Fähigkeiten und Begabungen,
Umweltbedingungen, seinen selbständigen Aktivitäten und seinem Entwicklungstempo.

Dem Kind steht von Anfang an zu, eine bestmögliche Bildung zu erhalten und sich entsprechend seiner Anlagen frei entfalten zu können. Es hat das Recht auf Mitgestaltung und Mitsprache bei seiner Bildung  und das Recht auf Mitwirkung bei allen weiteren Entscheidungen, die es betreffen.

Deshalb wollen wir:

Ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Kind und Bezugserzieher aufbauen, damit ein Kind in der vertrauten Umgebung fähig wird, seine Neugier und seinen Lerneifer auszuleben ( Wertschätzung und Akzeptanz entgegenbringen)

Jedes Kind in seiner Individualität und seiner Persönlichkeit stärken (Kindliche Selbstwirksamkeit unterstützen)

Bildung und Erziehung vermitteln und Grundlagen dafür schaffen, um jedes Kind individuell herauszufordern, zu fördern und es aktiv zu beteilige

Auf spielerische Art die Kinder neugierig und wissbegierig machen, um den Grundstein für lebenslanges Lernen zu legen und  aktiv ihr Lernen selbst zu steuern und zu regulieren (Ergebnisoffene Situationen schaffen, Sprach- und Handlungsorientierte Beteiligungsformen zulassen)

Fähigkeiten zur Integration in die Gruppengemeinschaft und unsere Gesellschaft fördern

Den Kindern die christliche Botschaft nahe bringen, christlicher Werte und Vertrauen zu Gott bei ihnen aufbauen und ihnen Glaubenserfahrungen ermöglichen

Rolle und Selbstverständnis der Pädagogen

Das pädagogische Personal baut zu jedem einzelnen Kind eine Vertrauensbasis auf, damit sich dieses zunehmend innerhalb der Kindergruppe wohlfühlen kann und sich integrieren kann. Das Kind erfährt durch die Begleitung des Pädagogen, dass es angenommen und erstgenommen wird und dass seine Bedürfnisse und Wünsche wahrgenommen werden. Durch gezielte Beobachtung ist es möglich den Kindern individuell in ihren Entwicklungsphasen Unterstützung und Förderung zu bieten. Eine gute Beziehungsqualität zwischen Kind und pädagogischer Kraft fördert die Kooperationsbereitschaft des Kindes, Impulse und neue Anregungen anzunehmen und Unterstützung von den Mitarbeitern einzufordern.  Dabei wollen wir situativ auf die Kinder reagieren, mit ihnen Partizipation in allen Alltagssituationen einüben, ihnen viele Freiräume zum Erproben und Erfahren einräumen, miteinander Regeln erarbeiten und überprüfen, sie zum Spiel und zur Kontaktaufnahme zu anderen Kindern motivieren. Unterstützt werden die Kinder bei Lösungssuche von Konflikten, beim Aufbauen eigener Frustrationstoleranz und bei der Wahrnehmung eigener Rechte. Durch gemeinsame Erlebnisse, Aktionen und Gespräche bildet sich bei den Kindern eine Gruppenzusammengehörigkeit, ein Wir-Gefühl.

Die Mitarbeiter sind sich bewusst, dass  jede Gruppe in einem flexiblen Prozess steht und Partizipation sehr unterschiedlich in den Gruppen ausgelebt werden kann, je nach Entwicklungsstand der Kinder. Daher sind wir im Team oft im Gespräch unsere eigene Haltung, den Standort der Kinder zu überprüfen, zu reflektieren und weiter zu entwickeln.

Dem Kind wird ermöglicht, Wertesysteme kennenzulernen, sie zu verinnerlichen und einen eigenen Standpunkt zu finden. Im Zusammenleben mit anderen in der Gruppe werden so Wertschätzung und Offenheit miteinander entwickelt.

Religiosität und Glaube wird  dem Kind nahegebracht und es lernt, Unterschiede wahr zunehmen – allein schon durch das Zusammenleben mit Kindern mit Migrationshintergrund  – sich gegenseitig zu respektieren und seine eigene religiöse Identität (Zughörigkeit zu einer Familie) anzuerkennen. Es erwirbt Grundwissen und Grundverständnis über die Bedeutung von Religion und Glaube für sich selbst und andere Menschen in ihrem Lebensumfeld.

Wir bieten dazu an:

Erzählen von biblischen Geschichten

Lieder

Christliche Feste feiern

Gespräche über andere Religionen und deren Feste

Gottesdienste miterleben und mit gestalten

Kirchenbesuche, Besuch einer Synagoge

Gespräche über das Zusammenleben miteinander

Rücksichtnahme

Konfliktbewältigung

Hilfsbereitschaft (z.B. Paketaktion an Weihnachten für Bedürftige)

Kontakte mit dem Pfarrer

Besuch der Kinderstunden in der Gemeinde

Meditationen

Beten und Singen- auch vor dem Essen

Segnungsfeier zum Abschied aus dem Kindergarten, Verabschiedung der Vorschulkinder

 

Bibelbühne

Mittwochs trifft sich jede Gruppe im Gemeindehaus zur Bibelbühne.

Mit Liedern, Anspielen, biblische Geschichten – erzählt, mit Bildern dargestellt oder mit Legematerial verdeutlicht- Beispielsgeschichten, Biblio-Dramen und Gebeten bringen wir den Kindern biblische Inhalte, christliche und soziale Werte nahe. Manchmal ist auch eine bestimmte Person im Mittelpunkt, wie beispielsweise das Leben von Martin Luther, von Paulus oder des Bischoffs Martin. Dies ist eine feste Einrichtung und wird von den Kindern begeistert angenommen.

 

Partizipation

Im Alltagsleben mit den Kindern geben wir ihnen immer mehr Freiräume, sich an allen Abläufen zu beteiligen. So können sie den Beginn des Morgenkreises eigenverantwortlich übernehmen, z.B. mit Liedern, Spielen, Tageskreis, Begrüßung. Zu Beginn des Kita-Jahres handeln die Kinder miteinander aus, ob sie eine gleitende oder eine gemeinsame Brotzeit haben wollen. Gesprächsthemen im Morgenkreis ergeben sich oft aus Fragen und Bedürfnissen der Kinder. Gemeinsam werden Regeln vereinbart über die verschiedenen Spielecken, deren Funktionen und Umgestaltungen, Regeln im Garten und im Miteinander.

Hierbei werden gemeinsame Vereinbarungen getroffen, festgeschrieben und ausprobiert, aber nach einer gewissen Zeit nochmals überdacht und nach Bedarf auch verändert. Konflikte werden gemeinsam erarbeitet, in dem Lösungen dafür gesucht werden und von den unbeteiligten Kindern vorgeschlagen werden können.

Verschiedene Arbeitsaufträge oder Dienste werden miteinander vereinbart, die Kinder entscheiden selbst, wer was tut. Mithilfe beim Herrichten der Brotzeittische und der Obst-, bzw. Gemüse-portionen aus dem Schulobst sind gefragte Dienste.

Auf Wünsche der Kinder wird im Freispiel reagiert, Material wird gemeinsam bereitgestellt oder auch von den Kindern selbständig im Haus geholt. Interessensangebote in Kleingruppen werden ermöglicht. In manchen Gruppen können die Kinder frei wählen, ob sie draußen im Garten mit einigen Kindern in einem bestimmten Bereich spielen wollen (mit den Eltern vereinbart, nur begrenzte Anzahl der Kinder, Bereich einsehbar vom Gruppenfenster).

Die Kinder entscheiden selbst was und wieviel  sie sich vom angebotenen Mittagessen auf den Teller tun und was sie dann auch essen können und wollen und lernen dabei ihr eigenes Maß zu finden. Sie werden zwar ermutigt Nahrungsmittel zu probieren, aber es liegt in ihrer Entscheidung diese wirklich zu essen.

Bei der Ruhepause nach dem Essen können sie sich in die Ecken legen und bei Musik oder Hörspiel ausruhen oder sich leise am Tisch beschäftigen.

Bei Angeboten werden sie gefragt, ob sie mitmachen wollen oder lieber in der Gruppe weiterspielen wollen. Bastelarbeiten werden nicht mehr prinzipiell mit allen gemacht  und oftmals  äußern die Kinder auch Wünsche dazu.

Themen in der Gruppe werden gemeinsam ausgesucht und unter Umständen auch darüber abgestimmt. Für die Kinderküche werden Vorschläge gesammelt, was sie zubereiten wollen. Manchmal können die Kinder auch die Zutaten in einer kleinen Gruppe selbst mit einem Mitarbeiter einkaufen gehen.

Sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen, Verantwortung in kleinen Bereichen zu übernehmen gestalten wir partizipativ. Unser Projekt „Hoch-Beet“ ist so eine gruppenübergreifende Aktion, bei der  die Kinder freiwillig mithelfen beim Säen, Pflegen, Gießen und Verarbeiten der geernteten Produkte. Auch unser Blumenbeet im Eingangsbereich wird mit den Kindern gestaltet und gepflegt.

Größere helfen und unterstützen die Kleineren – beim An- und Ausziehen in der Garderobe, beim Start in den Kindergarten – Patenschaften- oder  beim Gehen in die verschiedenen Stockwerke, wenn etwas zu erledigen ist.

Ein Kind wird auch gefragt: Kann ich Dir helfen? Darf ich mit Dir jetzt zum Wickeln gehen? Möchtest Du….? Es soll lernen seine Meinung zu all den kleinen eigenen Bedürfnissen zu äußern, die vom Fragenden auch erstgenommen und respektiert werden müssen.

Lorenz Meier

Datum

13. September 2019

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