Schon vor mehr als einem Jahr hatte sich der Kirchenvorstand mit der Thematik der Online- bzw. Livestream-Gottesdienste auseinandergesetzt. Doch es war bislang nicht das primäre Ziel, einen solchen anzubieten, weshalb die Idee der gestreamten Gottesdienste nur langsam Einzug in die Diskussionen fand.
Im März diesen Jahres begann nun jedoch eine weltweite Krise,
die ein Team fleißiger Mitarbeiter zum Handeln aufforderte. Wegen Corona wurden die Gottesdienste mit Besuchern in der Kirche gestrichen. Das Team reagierte schnell und fand eine Möglichkeit, Gottesdienste anbieten zu können. Das Projekt „Livestream-Gottesdienste“ hatte begonnen und nahm extrem schnell Fahrt auf!
Man machte sich Gedanken, wie das ganze aussehen könnte. So entstanden erste Pläne. Dann begann das Team mit dem Aufbau der Talk-Ecke, der Bühne und des technischen Equipments in der Kirche. Schon nach einer Woche konnte der erste Stream über Youtube ins Internet gesendet werden. Zwar noch als Ausstrahlung einer Aufzeichnung, aber dennoch ein sehr gelungener Start. Bereits eine Woche später wurde der Gottesdienst live gezeigt. Technische Probleme konnten nach und nach gelöst werden und inzwischen sind die Livestream-Gottesdienste sowohl inhaltlich wie auch technisch auf einem sehr hohen Niveau. Neben Youtube wird der Gottesdienst seit einigen Wochen auch bei BibelTV und auf Facebook gestream.
Aber was läuft während eines Livestreams eigentlich hinter der Kamera ab?
Es gibt drei verschiedene Bereiche, die doch irgendwie alle zusammengehören. Der erste Bereich ist das Video-Team. Das Video-Team kümmert sich um die Bildproduktion. Dabei stehen natürlich Kameraführung und das richtige Schneiden der einzelnen Kameras im Vordergrund. Aber genauso wichtig ist die Beleuchtung, die ebenso vom Videoteam sichergestellt wird. Dabei gilt es einerseits, die im Bild sichtbaren Lichter einzustellen, andererseits muss die passende Beleuchtung der Personen vor der Kamera sichergestellt werden.
Die Tontechnik macht den zweiten Bereich aus. Erst durch dieses Team hören wir überhaupt im Stream, was gesprochen, gesungen oder mit einem Instrument gespielt wird. Dabei heißt es nicht nur die verschiedenen Mikrofone zum richtigen Zeitpunkt einzuschalten, sondern auch das Abmischen der verschiedenen Audiokanäle – und das live – sodass es am Ende ein schönes Akustik-Erlebnis gibt und uns nicht die Ohren abfallen.
Der letzte, auch ein sehr wichtiger Bereich, ist das Streaming selbst. Hier kommen Bild und Ton an. Der zuständige Stream-Techniker arbeitet Einblendungen, Untertitel und Slido-Fragen zum korrekten Zeitpunkt in das Live-Bild ein und sorgt dafür, dass das Endprodukt technisch einwandfrei auf den Streaming-Plattformen ankommt und somit auch auf den Bildschirmen zu Hause in hoher Qualität zu genießen ist.
Finanzielle Herausforderungen
Es ist klar, dass ein solches Projekt nicht kostenlos ist. Das aktuelle Setup ist aber insgesamt vergleichsweise kostengünstig: ein Großteil des Videoequipments steht St. Matthäus bereits seit Längerem für die ChurchNight zur Verfügung, während andere Teile wie Laptops, Monitore, Licht, etc. von den Teammitgliedern verliehen wurden. Zusätzlich zum aktuellen Equipment fallen noch laufende Kosten in Höhe von ca. 100 Euro monatlich an. Neben den Leihgaben musste aber auch festgestellt werden, dass ein Großteil des Videoequipments inzwischen nicht mehr dem Stand der Technik entspricht. Deshalb wird nun derzeit ein Konzept erarbeitet, mit welchem die komplette Technik auf einen aktuellen Stand gebracht und professionalisiert werden kann. Hier rechnen wir mit einmaligen Kosten von ca. 40‘000 Euro.
Unsere neue Website
Während der Corona-Krise konnte zudem Anfang Mai wie geplant die neue Matthäus-Homepage nach langer Arbeit live gehen. Die allgemeinen Rückmeldungen waren insgesamt positiv. Neben den Corona-Informationen, die wir regelmäßig aktualisiert haben, ist nun das Ziel, in einen „Regelbetrieb“ zu starten und in den kommenden Wochen das Hintergrundsystem für die Redaktion fertigzustellen.
Lorenz Meier & Christoph Geiser
Zitat:
Der Koordinator der ganzen Crew, Christian Künkel weist darauf hin, dass nun alle Dienstbereiche wesentlich mehr als vorher untereinander verzahnt sind – keiner ist wichtiger als ein anderer – das schweißt das Team zusammen.
Kommentare: 1
Danke für den interessanten Einblick hinter die Kulissen, nur weshalb sind die Bilder so unscharf?