Das Interview führte Helene Grühn mit der Leiterin des Kindergartens, Sylvia Kurth und der Erzieherin in der Krippe, Nila Mici.
Yes, we can! Stimmen aus dem Kindergarten in der Umbruchsphase.
H: Was waren die Gründe für den Umzug der Kita vom ursprünglichen Standort ins Gemeindehaus?
K: Grund war, dass wir im Keller einen erhöhten Schimmelbefall bemerkt haben. Bei der darauffolgenden Luftmessung wurde dann festgestellt, dass zwar der Krippenraum als solcher zu dem Zeitpunkt nicht betroffen war, aber die umliegenden Kellerräume um ein Vielfaches erhöhte Werte hatten, die, wenn man sich dort länger aufhält, gesundheitsschädigend sind.
H: Wie habt ihr dann die Situation erlebt?
SK: Die große Frage war, was machen wir, wo können wir hin? Erst recht mit Blick auf die Eltern. Zunächst ging die Elterninformation raus, dass im Keller massiver Schimmelbefall ist und wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wissen, was kommt. Hinzu kam, dass zum Ende unserer Schließzeit leider auch im Gemeindehaus Schimmel festgestellt wurde, aber auch nur im Keller. Ich habe also zwei Tage lang versucht, andere Stellen abzutelefonieren, aber keiner hat für uns eine Räumlichkeit gehabt, da viele Kindergärten mit ähnlichen Problemen kämpften. Dann gab es eine Sondersitzung des KV und es wurde beschlossen, genauso wie im Kindergarten auch Schleusen zum Keller hin aufzubauen und Luftreiniger in die Etagen zu stellen. Glücklicherweise konnten wir dadurch rechtzeitig im Gemeindehaus den Betrieb beginnen.
NM: Viele Eltern standen dankenswerterweise parat und haben uns geholfen, alles an Material vom Keller rauszuholen, zu waschen und alles ein bisschen so einzurichten, wie es im Kindergarten war. Zusammen haben wir alles umgeräumt und sauber gemacht. Schon in der zweiten Betriebswoche war dann alles so weit fertig, dass wir im Gemeindehaus starten konnten. Alle weiteren Vorkehrungen wurden dann in den nächsten Wochen fertig gestellt.
H: Wie haben die Kinder den Ortswechsel erlebt, und wie wurden sie auf die neue Umgebung vorbereitet?
SK: Die bekannten Bezugspersonen der Kinder machten ganz viel aus. Auch, dass sie gewisse Module oder Spielzeuge des Gewohnten wiederfinden und sie sich so schneller wohlfühlen konnten.
NM: Auf jeden Fall, unsere Kinder kommen gerne und sind ganz stolz auf ihre neue Gruppe.
H: Wie war die Umstellung für das Team der Kita-Mitarbeiterinnen und wie haben sie zusammengearbeitet, um den Übergang zu bewältigen?
NM: Ich würde sagen, es war für uns natürlich auch ein bisschen viel im ersten Moment. Man hat ein bisschen Angst, fühlt sich unsicher. Aber es macht es immer leichter in diesem Moment, wenn du Hilfe bekommst. Die Frau Kurth war immer dabei. Also egal, was anstand, wir waren bei keinem Schritt allein. So wichtig wir für die Kinder sind, so ist das auch unter uns. Wenn das Vertrauen da ist, dann können wir miteinander gut alles schaffen. Deswegen ist es natürlich trotzdem eine ganz andere Art zu arbeiten. Aber wir haben es mit viel Zusammenhalt und Flexibilität geschafft.