Zwischen „Bibel lesen“ und „das Wort Gottes verstehen, anwenden und darin zur Reife wachsen“ besteht für mich ein großer Unterschied. Weil ich Jesus nachfolgen will, kann mir der Heilige Geist den Zugang zum Wort Gottes öffnen. Täglich lese ich deshalb nach dem Bibel-Leseplan (der auch in unserer Gemeinde ausliegt) aus dem Wort Gottes. Sonntags mache ich mir zu den Predigten Notizen, die ich dann in der folgenden Woche zu verinnerlichen und umzusetzen versuche. Denn es heißt ja im Römerbrief 10,17: „Der Glaube wird durch die Predigt geweckt, das Predigen aber kommt aus dem Wort Gottes.“ So lasse ich mich führen und erlebe in drei Stufen wertvolle Veränderungen in meinem Leben.

Gott in seinem Wort begegnen

Der Johannes-Brief beginnt mit folgenden Worten: „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Das Wort war von Anfang an bei Gott. Alles wurde durch das Wort geschaffen, nichts wurde ins Dasein gerufen ohne das Wort. In der gesamten Schöpfung war es das Leben, und dieses Leben ist das Licht, das die Menschen zum Leben brauchen.“ (aus Willkommen daheim)

Jesus selbst ist das Wort, die Wahrheit, das Licht, das Brot, unsere Nahrung zum Leben. So ist das Wort Gottes für mich mehr als nur ein ethischer Leitfaden. Jesus Christus verkörpert das lebendig gewordene Wort.

So begegne ich Jesus im Lesen der Bibel und im Hören der Predigt und erlebe dabei eine göttliche und mutmachende Kraft, die mich Schritt für Schritt verändert. Es sind Gottes Worte, welche mein Leben beeinflussen und die ich mit Jesus im Gebet besprechen kann. Dabei beziehe ich Jesus in meine persönlichsten Anliegen und Entscheidungen mit ein wie einen besten Freund.

Ich danke Ihm viel und bitte nicht nur. Über Sein Wort hilft Er mir, mein Leben zu meistern. Durch den Geist Gottes, den Jesus in meinem Herz versiegelt hat, wird die Schrift lebendig. Ich entdecke immer wieder Neues in meiner Bibellese und gewinne immer tiefergehende Einsicht über mich selbst und über Gott. Alles kommt von Gott: mein Leben, meine Fähigkeiten, mein freier Wille, die Fähigkeit zu vergeben, Freude und Liebe weiterzugeben, und vieles mehr. Durch beständiges Bibellesen erkennen wir immer mehr, was Gott für uns getan hat, wie und wer Er ist und wie Er uns zum Guten hin verändern möchte. Jeder hat die Möglichkeit, dieses Geschenk wahrzunehmen. 

Das Wort Gottes ausleben 

Möge Gott so oft wie möglich in mir und durch mich wirken, so dass ich zu dem verändert werde, den Er sich in mir wünscht. Dadurch haben sich in den letzten Jahren meine Einstellung zum Leben und mein Handeln sehr verändert. Ich bin inzwischen so dankbar geworden für meine Begabungen und Fähigkeiten, bin zufrieden mit meinem Geist und Körper, welchen Gott mir geschenkt hat, und darf mich glücklich schätzen.

Ich wünsche mir, dass meine Beziehung zu Jesus sichtbar wird, so dass Menschen Seine Gnade und Seinen Frieden in mir entdecken. Ich bin so dankbar für Seine Versorgung und für die Dinge, die sich durch meine Freundschaft zu Gott ermöglicht haben. Gott geht es nicht um unsere Leistungen, sondern um unsere Liebe zu ihm.

Gottes Wort weitergeben

Durch das Bibellesen fand ich vor langer Zeit zum Glauben an Jesus Christus. Ich bemühte mich zunächst immer mehr, das Erkannte in meinem täglichen Leben anzuwenden. Doch irgendwann fragte ich mich: „Will ich Gott nur für mich selbst erleben oder meinen Glauben und das Wort Gottes auch anderen weitergeben?“ Denn Christ zu sein, und all diese Fülle Gottes nur für mich zu behalten, wäre mir ein Unding. Eine meiner Aufgaben als Christ ist es doch, meinen Glauben zu bezeugen – also darüber auch zu reden und es sichtbar vorzuleben – dies in meiner Familie, durch das Auslegen des EinBlicks an meinem Arbeitsplatz, Gespräche führen über Glaubensfragen, und vor allem durch mein Verhalten anderen gegenüber. Liebe, Freude und Vergebungsbereitschaft sind doch Früchte des Geistes, die jedem schmecken.

Auch wenn wir Gott nicht immer spüren, so ist Er dennoch gegenwärtig und gibt uns alles, was wir benötigen – einen starken Willen, Entschlossenheit und Beständigkeit – um Sein Wort auszusäen. Dabei habe ich schon oft ein Stück Himmel im Alltag erleben können. Es macht so glücklich, wenn die Worte Gottes, die man ausstreut, auf guten Boden fallen – „God‘s words have power“!

Dieter Weber