In den Sprüchen steht: Wo es an weiser Führung fehlt, kommt ein Volk zu Fall, wo aber viele Ratgeber sind, da geht es [ihm] gut. Spr 11,14
Weil gute Leitung offensichtlich sehr wichtig ist – in Familien, in Firmen, in Vereinen, in politischen Ämtern und auch in der Kirche – wollen wir Leiter und Begleiter in unserer Gemeinde zukünftig bewusster fördern und somit auch zu einer gesunden Gemeindestruktur finden.
Als Mose mit Israel in der Wüste war, kam sein Schwiegervater auf ihn zu und sagte ihm, dass er sich abarbeite, wenn er sich um jeden einzelnen Fall kümmere, den die vielen Leute zu ihm bringen würden.
Mose hörte auf seinen Schwiegervater und setzte Verantwortliche ein, die ihm halfen, das Volk zu leiten und zu betreuen. (2. Mose 18,13-27)
In so einem Prozess befinden wir uns auch als Matthäusgemeinde. Wir wollen es schaffen, eine Vielzahl von Bereichen und Abteilungen, die noch nicht abgedeckt sind, mit guten Leiterinnen und Leitern zu besetzen, die wiederum von anderen gut begleitet werden.
Dazu hat sich der Kirchenvorstand seit längerer Zeit Gedanken gemacht. Es wurde eine Gruppe von Leitern ins Leben gerufen, die wiederum Leiter leiten können.
Ziel ist es, dass jeder, der in St. Matthäus eine Leitungsaufgabe übernommen hat oder zukünftig besetzt, einen Begleiter an der Seite hat, der ihn im Dienst ermutigt, für ihn betet und ein Stück pastoraler Fürsorge leistet.
Wir haben in unserer Gemeinde ein Heer von Ehrenamtlichen, die sich an vielen Stellen mit aller Kraft selbstständig und hochmotiviert einsetzen.
Als Pfarrer verspüre ich oft einen Mangel in der Kommunikation und im Austausch zwischen und mit den Kleingruppen- und Teamleitern über wichtige Fragen, die Mitarbeiter oder die Gemeinde betreffen.
Darum haben wir uns in einem längeren Prozess Gedanken gemacht, die Ebene der Bereichsleiter in der Gemeinde zu besetzen, bzw. neu zu benennen. Zusätzlich wird es im Kleingruppenbereich Coaches geben, da hier eine große Anzahl an Kleingruppen- bzw. Hauskreisleitern vorzufinden ist.
Ich verspreche mir dadurch zum einen, die persönliche Betreuung und Begleitung zu stärken, zum anderen aber auch, Leitung und Verantwortung zu multiplizieren, um als Gemeinde weiter wachsen zu können.
Die Kultur der BEGLeitung soll auch ermöglichen, dass neue und interessierte Leiterinnen und Leiter gut in ihre Aufgabe und ihren Dienst kommen können.
Was umfasst die Aufgabe der Leitung
Leiten kann vieles bedeuten und im Bild eines Werkzeugkoffers wird dies vielleicht deutlich.
Wenn ein Hammer gebraucht wird, nützt es wenig, es mit einem Schraubenschlüssel zu versuchen. Der Heilige Geist hat uns eine Vielzahl an Handwerkszeug gegeben, um in den jeweiligen Situationen und Treffen darauf zurückzugreifen, je nachdem, was gerade gefordert ist.
1. Es geht um Leitung – d. h. um die Übernahme einer Verantwortung für eine Gruppe oder einzelne Leiter. Der Verantwortliche ist bereit, im Sinne der Gemeinde, ihrer Vision und Werte zu leiten.
2. Es geht um Begleitung – d. h. im Wesentlichen um eine geistliche und inhaltliche Fürsorge im Dienst des Leiters.
3. Es geht um Anleitung – d. h. es kann in Absprache um die Entwicklung des Leiters in einem bestimmten Lebens- oder Dienstbereich gehen (Mentoring)
4. Es geht um Umleitung – d. h. Begleitung in Hindernissen; manchmal ist die Frage berechtigt, ob vielleicht ein anderer Weg dran ist.
Ziel in allem: Das geistliche Wachstum der einzelnen und der Gemeinde. Wir freuen uns, wenn ihr diesen Prozess mit eurem Gebet begleitet und zum Anlass nehmt, Gott neu zu fragen: Wo möchtest du mich (neu) hinstellen? Was ist der nächste Schritt auf meinem geistlichen Weg?
Thomas Bachmann