Mission Possible – Gottes Kraft wirkt heute!

Auch wenn der Begriff Mission und was damit zu tun hat, in den letzten Jahrzehnten bei vielen Kirchenleuten negativ besetzt wurde und etliche sogar davon überzeugt sind, dass die Kirche ganz darauf zu verzichten hätte, so lehrt uns die Bibel und insbesondere das Neue Testament das Gegenteil. Ja, ich möchte sogar so weit gehen und behaupten: Dass Kirche heute so dasteht, wie sie dasteht – nämlich überwiegend mit leeren Gotteshäusern – liegt daran, dass sie weitgehend ihre „Mission“ verlassen hat und anderweitig versucht, irgendwie noch zu überleben und relevant zu bleiben.

Die gute Nachricht, die wir glauben, ist: Jesus lebt und seine Mission bleibt bestehen, bis er wiederkommt. Wir können uns entscheiden, ob wir dabei sein wollen oder nicht!

In der Apostelgeschichte lesen wir, wie die Jünger nach Pfingsten erfüllt vom Heiligen Geist mutig wurden und das Evangelium von Jesus Christus in die Welt trugen. Auch heute ist Gottes Geist am Wirken – in uns und durch uns. Jesus hat uns keinen komplizierten Auftrag hinterlassen. Aber einen herausfordernden: „Geht hin in alle Welt und macht zu Jüngern alle Völker“ (Matthäus 28,19). Doch er fügt etwas Entscheidendes hinzu: „Ich bin bei euch – alle Tage.“ Und in Apostelgeschichte 1,8 heißt es: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und meine Zeugen sein.“ Genau hier liegt das Herz der Mission: Wir sind nicht allein. Wir sind bevollmächtigt von dem, der uns den Auftrag gegeben hat und begleitet von dem, den Er versprochen hat- dem Heiligen Geist.

Mission – ein Ausdruck von Liebe

Demnach ist Mission auch ist kein Stressprogramm, kein Druck, keine Pflichtübung. Sie ist einfach nur ein Ausdruck von Liebe. Denn wenn unser Herz voll ist von dem, was Jesus in unserem Leben getan hat – dann kann es gar nicht anders, als überzulaufen. Dann ist Mission auch keine Aufgabe nur für in Vollzeit Beschäftigte oder besonders begabte Menschen in Kirchen und Gemeinden, sondern für jeden Christen. Lange bevor ich Pfarrer geworden bin, hat Jesus mein Herz gewonnen. Und das Erste, was ich damals spürte war, dass ich einfach weitersagen wollte, was ich erlebt habe. Gemäß dem alten Lied: „So ist es mit der Liebe Gottes. Hast du sie einmal erlebt, dann möchtest du sie einfach nur weitergeben an jeden Menschen, dem du begegnest.“ (Original: Pass it on)

Mission im Alltag – so nah, so möglich

Vielleicht kennst du das: Du sprichst mit einer Kollegin und sie erzählt dir von Sorgen, die sie nicht mehr loslassen. Und plötzlich spürst du, wie Gott dir Worte schenkt – Worte der Hoffnung, des Trostes. Kein Vortrag, kein „evangelistischer Trick“. Einfach echtes Zuhören, ein ehrliches Gebet, vielleicht ein „Ich glaube, dass Gott dich sieht“. Genau das ist Mission.

Oder da ist der Rentner, der in der Gemeinde regelmäßig Geburtstagsbesuche macht. Er sagt kaum große Worte, nur einfach: „Ich gratuliere Ihnen von ganzem Herzen zum Geburtstag und überbringe Ihnen gerne Segensgrüße von Ihrer Gemeinde St. Matthäus.“ Und Menschen spüren etwas von Ruhe, Annahme und Interesse, das von ihm ausgeht. Sie merken: Hier ist einer, der glaubt. Und der lebt, was er glaubt.

Oder eine junge Frau, die auf Instagram regelmäßig Bibelverse postet – nicht kitschig, sondern ehrlich und lebensnah. Ihre Freunde sehen: Der Glaube ist für sie keine Fassade, sondern eine Kraftquelle. Und manche fangen an zu fragen: „Kann das auch etwas für mich sein?“

Mission ist möglich – weil der Heilige Geist wirkt. In uns, durch uns, manchmal trotz uns. Wir müssen nicht alles verstehen, wir müssen nur bereit sein. Bereit, Gott Raum zu geben in unserem Alltag. Bereit, hinzuhören. Bereit, zu lieben. Und bereit, zu reden – wenn Gott die Tür öffnet.

Als Gemeinde dürfen wir diese Sendung gemeinsam leben:

• Z.B. durch unsere offenen Gottesdienste, in denen sich auch kirchenferne Menschen willkommen fühlen.

• Durch das Café Begegnungsraum, zu dem zwanglos alle Menschen kommen können und bei dem es auch zu dem ein oder anderen Glaubensgespräch kommen kann.

• Durch Gesprächsabende, Hauskreise, Willkommensaktionen. Durch einen Glaubensgrundkurs wie den Alpha-Kurs, den wir diesen Herbst zusammen mit unserer katholischen Schwestergemeinde in Hochzoll durchführen.

• Durch unser Gebet, indem wir regelmäßig für Menschen in unserem Umfeld beten und den Heiligen Geist bitten, ihre Herzen zu berühren.

• Durch Hören auf Gottes Führung im Alltag und das Wahrnehmen von göttlichen Begegnungen die uns Gott mit Menschen schenkt. Nochmal: Gott braucht keine perfekten Christen. Aber er gebraucht bereitwillige. Menschen, die sagen: „Herr, hier bin ich. Sende mich.“

„Wie sollen sie den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie aber sollen sie glauben, wenn sie nichts von ihm gehört haben? … Wie schön sind die Füße derer, die Gutes verkündigen!“ (Römer 10,14–15)

Thomas Bachmann

 

 

 

 

 

St. Matthäus Redakteur

Datum

11. Juli 2025

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