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Was ist eigentlich das Ziel, in einer christlichen Gemeinde zu sein? Was sollte am Ende herauskommen, wenn ich Teil einer christlichen Gemeinde bin? Und wohin sollte sich eine christliche Gemeinde entwickeln?

Im Hebräerbrief und auch an anderen Stellen im Neuen Testament erfahren wir, dass Menschen in der Gemeinde wachsen dürfen –sozusagen aus der Kleinkindphase in ein geistliches „Erwachsensein“. Wachstum geschieht aber nicht einfach wie von selbst. Es ist wie im natürlichen Leben auch. Alles ist angelegt und entwickelt sich nach und nach, wenn man kleine, aber nötige Wachstumsschritte geht. Was brauchen wir nun als „geistliche Kinder“, um gut aufzuwachsen? Zunächst benötigen wir ein festes Glaubensfundament und lernen verstehen, was der Herr für uns getan hat, um uns zu erretten und zu Kindern Gottes zu machen. Wir investieren in die Beziehung zu Gott und entwickeln eine Glaubenskultur, die aus regelmäßigem Gebet, Bibellesen, Gemeinschaft mit anderen Christen und regelmäßigem Gottesdienstbesuch besteht. Wir verstehen, dass wir durch Gottes Geist Gaben empfangen haben, die wir in der Gemeinde einbringen dürfen, damit die Familie Gottes durch uns gesegnet und gestärkt wird. Und schließlich zeigt uns Gottes Geist, dass wir als Botschafter von Jesus in unserem Umfeld jeden Tag einen Unterschied machen können.

Wichtige „Treiber“ geistlicher Reife

Wir sehen, dass es für unser Leben als Christen, wenn es lebendig sein und wachsen soll, einige wichtige Treiber geistlicher Reife gibt, deren wir uns bewusst sein können. Zum einen brauchen wir einen Zugang zur und eine hohe Wertschätzung für die Bibel als Wort Gottes. Ohne Gottes Wort, das uns durch Lesen, Nachsinnen, Studieren oder Predigt erschlossen wird, können wir nicht wachsen. Jesus sagte sogar: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes kommt. Mt 4,4

Weiter brauchen wir den Heiligen Geist, der uns den Zugang zu allem eröffnet, was Jesus uns geschenkt hat und was er von uns erwartet. Er macht uns Gottes Wort lebendig und gibt uns Mut, unseren Glauben zu bekennen. Mit ihm müssen wir lernen, Umgang zu haben.

Dann erfordert Geistliche Reife immer auch unsere Hingabe. Verbindlichkeit ist der Schlüssel zum Wachstum. Wer immer unverbindlich bleibt, wird sich nicht entwickeln. Treue im Kleinen zeigt sich im Geben von Zeit, Geld, in der Bereitschaft zu dienen und regelmäßig in der Gemeinschaft zu sein.

Um schließlich dieses geistliche Wachstum zu fördern, bedarf es auch immer wieder besonderer Menschen, die andere an die Hand nehmen, eine Zeit lang begleiten oder auch in bestimmten Bereichen leiten.

Wir sprechen hier auch gerne von Jüngerschaft, was damit zu tun hat, dass Jesus seine Jünger in einer kleinen Gemeinschaft begleitet und ausgebildet hat. Später sandte er die Jünger aus mit dem Auftrag, wieder andere zu Jüngern zu machen.

Die „erwachsenen“ Gläubigen oder die schon etwas im Glauben Fortgeschrittenen sind eingeladen, sich zur Verfügung zu stellen für solche, die gerne begleitet werden möchten. Dies alles kann spontan und ungeplant in einer Gemeinde geschehen. Oder man legt den Fokus darauf und versucht, dass auch möglichst alle Leiter und Mitarbeiter eine Ansprechperson bekommen.

Wie die Leitung und Begleitung dann jeweils im Detail aussehen kann, muss miteinander besprochen werden. Als Gemeinde sind wir hier gerade auf dem Weg. Wir haben eine Gruppe von Bereichsleitern und Coaches für Kleingruppenleiter gebildet, die zukünftig andere Leiter begleiten werden. So möchten wir eine gesunde Kultur der Leiterschaft in St. Matthäus fördern, die wiederum ein Baustein auf dem Weg zu geistlicher Reife sein kann.

Pfarrer Thomas Bachmann

 

 

 

Albrecht Fietz

Datum

9. Juli 2024

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