Krieg bedroht uns Menschen. Das war immer schon so und es ist bis heute so. Fühlen Sie sich bedroht? Haben Sie Angst, wenn sie davon hören, dass uns ein Krieg treffen könnte?

Bei aller Friedensthematik des Evangeliums müssen wir einen klaren Blick dafür behalten, was uns von Gott verheißen ist und was nicht. Wir müssen sehr deutlich verstehen, was Jesus gemeint hat …

Zum einen mit dem Ausspruch: „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“ Joh 14,27.

Zum anderen mit der Aussage: „Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ Mt 10,34

Offensichtlich hat Jesus nicht gemeint, dass mit seinem Kommen und Wirken die Menschen untereinander Frieden hätten – einfach so.

Jedem denkenden Menschen ist das sicherlich klar. Gott hat uns Menschen ein Friedensangebot gemacht und gesagt: „Von meiner Seite her ist der Krieg zu Ende! Ihr habt euch gegen mich aufgelehnt, mich vergessen, getan, was ihr wolltet und damit Sünde und Schuld auf euch geladen. Das hat euch Tod und Verderben gebracht, und das bringt euch unweigerlich in die Hölle, weil ihr vor meinem Gericht am Ende der Zeit nicht bestehen könnt. Mein Angebot ist daher: Glaubt an Jesus, er bringt meine Versöhnung zu euch. Durch diesen Glauben bekommt ihr ein neues Herz und meinen Frieden geschenkt. Durch den Glauben seid ihr frei von Schuld und kommt nicht ins Gericht (und Verderben).“

Da Gott seinen Menschen die Freiheit zur Wahl geschenkt hat, bis Jesus wiederkommen wird, werden Kriege weitergehen. Warum? Weil viele sich seinem Ruf nicht anschließen, weiter ihr eigenes Leben ohne seine Kraft und Vollmacht leben und ihre Entscheidungen eigenmächtig treffen. Die Bibel nennt uns noch eine weitere Wirklichkeit, mit der wir rechnen müssen: Die Wirklichkeit Satans (auch Teufel, Widersacher, Durcheinanderbringer, Lügner usw. genannt), unter dessen Einfluss diese Welt durch ihre Gottvergessenheit geraten ist. (Eph 2,2)

Die Welt ist nicht ideal, so wie sie jetzt ist, bis Jesus sie vollkommen erneuern wird. Und wenn ein Christ ernsthaft das Evangelium lebt, dann kann es sogar sein, dass unter den eigenen Familienmitgliedern kein Frieden ist, weil ein Teil der Familie nicht mit dem Weg und den Überzeugungen des Christen übereinstimmt. Deshalb sagt Jesus, dass er das Schwert bringt. Nicht weil er es so will, nicht weil wir als Christen damit zum Krieg oder zur Aggression aufgerufen sind – im Gegenteil. Sondern weil sich Menschen gegen den Willen Gottes auflehnen und ihrer Aggression freien Lauf lassen.

Darum schildert Jesus die Endzeit sehr realistisch: Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei Mt 24,6.

Das alles soll uns aber nicht schrecken, sagt Jesus. Darauf sollen wir nicht fokussiert sein. Als Menschen des Glaubens sind wir berufen, Seinen Frieden zu jeder Zeit weiterzugeben, weil es um eine ewige Erlösung geht: an Freund und Feind. Ob die Sonne scheint oder ob es regnet. Ob Friedenszeit ist oder Kriegszeit. Ob eine Naturkatastrophe über uns hereinbricht oder wir die Schöpfung genießen können: Für uns gläubige Menschen gilt, was Jesus im Zusammenhang mit all den schrecklichen Dingen sagt, die in dieser Welt noch passieren können: „Wenn aber dies alles anfängt, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“

Pfarrer Thomas Bachmann