Der aktuelle EinBlick zum Thema: „Mit Jesus leben“

Wie nie zuvor in meinem Leben verspüre ich die Notwendigkeit, dass von der Kirche Klarheit ausgehen muss. Und diese Klarheit hat nur eine einzige Quelle: Jesus. Um Jesus muss es gehen. Gerade jetzt. In unserer Zeit. In diesen Tagen. In unserem Leben. In den Familien. In der Gesellschaft. Überall. Wenn wir wirklich glauben, was die Evangelien berichten, Glaubensväter überliefert, die Reformatoren erkämpft und die Zeugen Jesu durch alle Generationen mit dem Leben bezahlt haben, dann muss dieser göttliche Same von uns ausgesät werden: Gerade jetzt. In unserer Zeit….

Darum heißt dieser AusBlick „Mit Jesus leben“. Er will Sie ermutigen, genau das zu tun: Damit anzufangen. Dieses Leben zu vertiefen. In Ihnen selbst, mit Ihren Lieben. Deutlicher als je zuvor. Mutiger als bisher. Welche Zeit ist dafür passender als die Zeit um Ostern? Welche Zeit eignet sich dazu mehr als eine von Unsicherheit und vielen Fragen gezeichnete Zeit? Also auf was warten wir? Gehen wir unseren Fragen auf den Grund. Lassen wir uns hineinnehmen – in ein Leben mit Jesus.

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Passions- und Osterzeit und viele gute Einblicke mit unserem neuen EinBlick.

Thomas Bachmann

 

 

Mit Jesus Leben

Die Pandemie hat Auswirkungen. Nicht nur auf die Gesellschaft, sondern auch auf die Kirche, die ja Teil dieser Gesellschaft ist. Und die Frage ist, welche Wirkung sie erzielt? Wenn nichts mehr erlaubt ist, außer ein beschränkter Gottesdienstbesuch, es keine Veranstaltungen mehr gibt, die man besuchen kann – jedenfalls nicht vor Ort, um Menschen zu treffen – kann man sich neu die Frage stellen, um was es in der Kirche eigentlich geht. Für manche Menschen bricht regelrecht etwas zusammen, andere entwöhnen sich. So eine Krise offenbart immer, auf welches Fundament das Leben gebaut ist. Eines ist klar: Die Kirche als Institution, die Gemeinde, die Gottesdienste taugen nicht als Fundament. Und sie waren auch nie als solches gedacht.

Paulus schreibt im 1. Korintherbrief 3,10: Denn ein anderes Fundament kann niemand legen als das, welches gelegt ist: Jesus Christus. Wenn wir als Christen nicht unser Leben in Jesus gründen oder gegründet haben, haben wir auf Sand gebaut. Es wird laut Jesus noch weit mehr Erschütterungen im Leben geben und am Ende der Bergpredigt hat er gesagt, dass jedes Haus (Leben, Familie, Staat, Firma), das nicht auf den Fels seiner Wahrheit gebaut ist, den Stürmen erliegen wird. Ein ernstes Wort, das gehört werden will.

Darum ruft er uns in ein Leben der Nachfolge. Er lädt uns ein, ohne Verzug und kompromisslos unser Leben – und damit jeden Lebensbereich – seinem Ruf unterzuordnen und seinem Geist zu erlauben, unser Leben zu führen. In dieser Weise mit Jesus zu leben bedeutet selbstverständlich nicht, dass wir nun alles sein lassen, was wir bisher getan haben: Kinder erziehen, Ehe leben, arbeiten, Freundschaften pflegen, Natur genießen und vieles mehr. Aber es kann bedeuten, dass wir die Dinge vielleicht anders tun, dass sich die Prioritäten ändern, dass wir unter dem Einfluss des Heiligen Geistes und des Wortes Gottes den Menschen anders begegnen.

Es ist eine Frucht echter Nachfolge, wenn wir verstanden haben, dass unser Leben eine neue Schöpfung ist und wir uns als Botschafter Jesu Christi in der Welt verstehen. Paulus schreibt dazu: So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! 2. Kor 5,20

Was mir in den letzten Monaten immer mehr bewusst wurde ist, dass ein Leben mit Jesus nicht in erster Linie bedeutet: Jesus geht mit mir. Ich glaube, dass er mich liebt und alles ist gut. Aber im Grunde lebe ich mein Leben mit meinen Prioritäten und eigenen Zielen zuerst. Das erlebe ich unter Christen sehr oft. Da findet sich wenig von der Leidenschaft für die Dinge, die Jesus interessieren. Das eigene Leben ist so dominant.

Aber biblisch gesehen, ist ein Leben mit Jesus vor allem dies: Ich gehe mit ihm. Und das bedeutet, ich lasse mich von ihm mit den Themen bewegen, die sein Herz bewegen. Und eines der vorrangigen Themen ist die Verlorenheit der Menschen ohne ihn.

Neulich hatte ich in meiner Gebetszeit ein Bild vor Augen: eine Arche Noah, auf der sich viele Menschen tummelten. Sie war offen und vom Deck herab bemühten sich ständig Leute, den Ertrinkenden Rettungsringe zuzuwerfen, die an Seilen befestigt waren. Manche dieser Ertrinkenden griffen gleich zu, andere verweigerten die Hilfe, weil sie sich diese anders vorgestellt hatten. In der Mitte der Arche waren viele, die sich mit sich selbst beschäftigten und klagten und debattierten.

Dann kamen mir weitere Gedanken dazu: Jesus ist die Arche des Neuen Bundes. Er rettet alle, die umkehren. Auf der „Arche“ ist noch viel Platz, anders als damals gibt es eine große und reife Ernte. Und Jesus wundert sich, dass viele sich einfach gar nicht um die Ertrinkenden kümmern. Aber es bekümmert ihn sehr.

Mit Jesus leben bedeutet natürlich – um im Bild zu bleiben – auch, dass wir uns als Christen in der Bibel gründen, miteinander Gemeinschaft pflegen, beten und unser Leben meistern. Aber es wird uns immer drängen, die Ernte einzuholen und nicht für uns allein zu bleiben. Kirche, Gemeinde, Kleingruppen sind kein Selbstzweck. Sie sind dazu da, um die „Heiligen auszurüsten für ihren Dienst“. Wir dürfen uns zurecht fragen nach Jahrzehnten des Christseins: Bringt mein Leben Frucht? Bin ich aktiver Teil der Rettungsaktion Gottes oder sitze ich in der Arche und hoffe, dass alles so gut und bequem wie möglich für mich abläuft?

Ich für meinen Teil habe mich entschieden. Ich will mit Jesus leben und seine Prioritäten stets vor Augen haben.

Thomas Bachmann

 

Hier ist der aktuelle EinBlick als Download-PDF bereit: Gemeindebrief-EinBlick-221.pdf

 

 

Albrecht Fietz

Datum

16. März 2021

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