Wer sich entscheidet, Jesus nachfolgen zu wollen, sollte wissen, dass er sich auf einen sehr umkämpften Weg begibt. Denn der Widersacher Gottes, der Teufel, sieht seine Beute verloren gehen. Gott aber wird uns beschützen und uns befähigen, diesen Kampf erfolgreich zu meistern. Es geht darum, wer das Chaos unserer Gedanken, Gefühle und Sinne beeinflussen darf. Wir haben stets die Freiheit, darüber zu entscheiden, wem wir uns überlassen.Denn angefochten werden wir bleiben, solange wir uns auf Gottes Seite stellen.
Wähle zwischen Wahrheit und Lüge
Gott verkörpert Wahrheit, der Teufel dagegen ist ein Lügner. Wir aber wollen der Wahrheit folgen und wahrhaftig werden. Dazu müssen wir die Wahrheit Gottes kennen lernen. Jesus berührt durch den Heiligen Geist unsere Gefühle und Gedanken, die doch so oft in uns „Gaga“ spielen. Er ordnet, was durcheinander ist, und richtet uns nach Ihm aus. Wenn wir Jesus nachfolgen, wirkt Gott in uns dahingehend, dass wir Ihm Schritt für Schritt ähnlicher werden, so wie es ursprünglich auch Gottes Plan war.
Wahrheit ist das Wort Gottes, durch das Gott sich selbst uns gegenüber zeigt, so dass wir jederzeit seine Absichten für uns nachlesen oder hören können. So werden wir im beständigen Lesen und Hören von biblischer Wahrheit zum Guten hin verändert. Durch Gottes Wort lernen wir Gott kennen.
Meistens aber scheint alles dagegen zu stehen: Keine Lust, keine Zeit, Schamgefühle, Müdigkeit, verwirrte Gedanken, Unruhe, zu viel zu tun und vieles mehr – dies ist unser umkämpftes Feld! Also brauchen wir eine ganz persönliche Strategie, wie wir uns beständig an die Wahrheit klammern können, damit sich unser inneres Dasein verändern und stabiler werden kann. Letztlich brauchen wir jeden Tag neu die Begegnung mit Gott durch das Lesen in der Bibel und das Gespräch mit Gott, indem wir betend reflektieren, wovon wir gelesen haben.
Finde deine eigene Strategie
Nun ticken aber die Menschen ganz verschieden. Dank sei Gott, dass er uns so unterschiedlich gemacht hat! Die einen tun sich mit dem Lesen grundsätzlich schwer, andere sind dagegen sehr sprachbegabt und lieben es zu lesen. Für mich sind aber Worte schwer erfassbar, weil ich eher in symbolischen Bildern denke und mir beim Lesen stets Situationen vorstellen muss, damit mich der Sinn der Worte erreichen kann. Das verlangsamt das Lesen und ermüdet mich oft. Was mich aber motiviert, ist die Suche nach Anwendungs-Lösungen, die sich zahlreich im Wort Gottes finden lassen.
Meine Frau Barbara dagegen kann stundenlang lesen und zuhören – Worte stillen ihren Wissensdurst. Und da wir ja alle so unterschiedlich gestrickt sind, darf jeder seine ganz eigene Methode entwickeln, wie wir uns regelmäßig eine „Stille Zeit mit Gott“ einrichten, so dass diese „Zeiten mit Gott“ richtig gut werden.
Gelesenes reflektieren
Letztes Jahr hatte ich Bibelpassagen in persönliche Gebete umformuliert. Dadurch zwang ich mich, nahezu jedes Wort einzeln zu betrachten, es auszuwerten und in meinen eigenen Worten an Gott wieder zurückzugeben. Ich wurde von Gott dadurch sehr beschenkt und kam ihm dadurch immer näher.
Dieses Jahr aber wollte ich etwas neues ausprobieren und stecke da noch begeistert mitten drin: Ich habe mir eine Journaling-Bibel gekauft (auch erhältlich bei Amazon oder SCM). Diese hat halbseitig weiße Seiten ohne Text, damit ich dort aufschreiben oder illustrieren kann, was mich im nebenstehenden Text besonders anspricht. Auf dies Weise befasse ich mich sehr intensiv mit überschaubar kleineren Textpassagen, und gewinne dabei viele neue Einsichten in Gottes Wort, was meine Freundschaft zu Jesus jeden Tag vertieft.
Hören des Wort Gottes weckt Glauben
Barbara dagegen hat sich eine App abonniert („The Bible in a Year“, auch auf Youtube zu finden), über die sie sich in einem Jahr die ganze Bibel von Father Mike Schmitz vorlesen und erklären lässt. Dies macht sie bereits im dritten Jahr und ist voll begeistert, weil ihr das ermöglicht, auch die geschichtlichen Zusammenhänge und zeitumspannenden Absichten Gottes zu verstehen. Sie hat auch das dazugehörige Arbeitsbuch vorliegen, in dem sie ihre persönlichen Gedanken dazu festhält.
Sei eine Rebe am Weinstock
Für solche segensreiche Begegnungen mit Gott lohnt es sich zu kämpfen, täglich eine festgelegte Zeit zu reservieren. Diese „Stille Zeit“ mit Gott ist wertvoll und notwendig, damit wir wie die Reben am Weinstock angebunden bleiben und gute Frucht bringen.
Albrecht Fietz