Unsere Gemeinde befindet sich in der glücklichen Lage, nach dem Gottesdienst Gebet und Segnung anzubieten. Dafür steht ein Team zur Verfügung und wir möchten hier Einblick in diesen gesegneten Dienst geben, weil wir selber erfahren haben, dass uns das Gebet ermutigt und stärkt. Es wird uns zur Kraftquelle, es entlastet, ermutigt, erneuert und stärkt unsere Beziehung zu Jesus Christus unserem Herrn und in Matthäus 18,20 ermutigt er uns dazu. Wer kennt diese Bibelstelle? Zitieren?
Wer sich angesprochen fühlt und mit seiner Begabung auf diesem Gebiet das Team erweitern möchte, ist herzlich willkommen. Dazu biete ich eine Einführung und wenn gewünscht auch eine kurze Schulung an. – Heide Beer
Im Folgenden lassen wir Mitarbeitende, die in unserem Gebetsdienst tätig sind, zu Wort kommen:
Wiebke Lorenz: Ich begebe mich beim Segnen stets im inneren Raum vor den Altar Gottes und trage das Anliegen mit dem zu Segnenden vor. Gottes Handeln ist in vielfältiger Weise erlebbar und spürbar. Ich liebe diesen Dienst mit Gott am Menschen. Nach dem Gebet um Heilung für einen schmerzenden Rücken erlebte der Gesegnete Tage später nachhaltige Scherzfreiheit. Er berichtete diese freudig an mich.
Roland Lorenz: Für mich bedeutet Segnen, einen Raum zu öffnen, in dem ich und der Segenempfangende vor Gott sein dürfen. Segnen und Segen empfangen ist für mich ein Geschenk, welches auch nachhaltig wirken kann. Segnungsdienst hat auf jeden Fall Auswirkungen auf den/die Einzelnen und auf die gesamte Gemeinde. Mehrere Gesegnete meldeten mir zurück, dass im Alltag Veränderungen eingetroffen sind.
Andrea Friess: Ich finde es sehr schön, Gebet in diesem geschützten und angenehmen Rahmen anbieten zu können. Hier können sich Menschen wohlfühlen und sie trauen sich dann, sich zu öffnen und ihre Anliegen vorzubringen. Es entsteht ja immer auch ein mehr oder weniger kurzes seelsorgerliches Gespräch um das Gebet herum. Oft höre ich, dass es den Menschen schon guttut, eine Sorge, ein Problem nur einmal anzusprechen. Ich mag es, mich einzelnen Menschen hier ganz zu widmen und ich kann gut zuhören.
Walter Goll:
• Während des Gottesdienstes versuche ich wachsam zu sein für das Reden Gottes, das er evtl. beim anschl. Gebetsdienst nochmals fruchtbar machen könnte. Das könnte ein bestimmter Bibelvers sein, ein hilfreicher Gedanke aus der Predigt oder ein Lied(vers), die in bestimmte Situationen hineinsprechen.
• Im Gebetsraum soll eine Atmosphäre des Willkommen-Seins vorherrschen, die Türe steht einladend offen; ich stehe davor, bereit für den Menschen, der sich jetzt extra auf den Weg macht, vielleicht mit einem etwas bangen Herzen. Der Raum ist angenehm erleuchtet, die Kerze brennt, ich wende mich der Person freundlich zu.
• Nach gegenseitiger Vorstellung höre ich interessiert zu, wenn das Anliegen mitgeteilt wird. Ich frage vorsichtig und möglichst einfühlsam nach, um das Anliegen so gut wie möglich zu erfassen und zu verstehen. Zugleich bitte ich innerlich den Heiligen Geist, mir einen hilfreichen Gedanken, ein passendes Wort zu schenken und den rechten Moment zu erfassen, wann das Gebet dran ist.
• Ich weise darauf hin, dass die Person, wenn sie möchte, nach meinem Gebet selber auch beten kann, lasse das aber ganz frei und offen.
• Wenn genügend an- und ausgesprochen ist, beginne ich – nach kurzem Innehalten – mit dem Gebet, wie es mir vor Gott in den Sinn kommt. Darin benenne ich nochmals das Anliegen und was damit zusammenhängt, vertraue es Gott an, spreche Bitten aus, nenne passende Verheißungen, soweit sie mir geschenkt sind. Dazu kann ich segnende Worte sprechen, aber auch das Aussprechen einer Ohnmacht kann sein und das Benennen der ganzen Hilfsbedürftigkeit, die zum Ausdruck gekommen ist, ebenso wie der Dank für bereits erfahrene Hilfe und geschenkte Verheißungen.
• Was als Anliegen mitgebracht wird, das bleibt in der Verborgenheit vor Gott und wird nicht weiter erzählt. Das kann ein erfreuliches Erlebnis sein, nicht nur, wenn schon zuvor dafür gebetet worden ist. Geteilte Freude ist ja bekanntlich doppelte Freude und geteiltes Leid ist halbes Leid, wie es das Sprichwort sagt. Leidvolles oder Herausforderndes kann die Situation der Kinder sein, Probleme in der Ehe und Familie, in der Verwandtschaft, am Arbeitsplatz, während der Ausbildung, mit der Nachbarschaft usw.
• Wie erleben die Menschen die Möglichkeit des Gebets im Anschluss an den Gottesdienst? Sehr oft spüre ich eine große Dankbarkeit, was auch ausdrücklich gesagt wird. Eine gewisse Erleichterung, eine Ermutigung geschieht und hinterher kommt es ab und an zu einem wissenden Lächeln, wenn man sich am Rand des Gottesdienstes begegnet. Vereinzelt wird eine Erfahrung zurückgemeldet und es kann das Erlebnis einer vertieften Gemeinschaft mit Gott zurückbleiben, das gut tut.
• Wenn die Probleme gravierend sind und professionelle therapeutische Hilfe nötig ist, wird das auch angesprochen. Das Gebet kann auch wie eine Alternative, die begleitend zur Therapie dazukommt, erlebt und gesucht werden.
• Die Möglichkeit des Gebets nach dem Gottesdienst kann ein guter Baustein für ein Miteinander in der Gemeinde sein, bei dem man sich gut aufgehoben weiß und Möglichkeiten findet, für die eigene Seele zu sorgen, neue Kraft und neuen Mut für den Alltag zu finden.
Susanne Bahr: Meine Motivation mit Leuten zu beten ist, dass ich es sinnvoll finde, Schwierigkeiten oder Probleme und Nöte, die mir anvertraut werden, an Gott weiterzugeben und ihn um SEIN Eingreifen zu bitten. Denn menschliche Hilfe hat immer Grenzen. Gott hat unbegrenzte Möglichkeiten. (Natürlich ist oft schon auch menschliche Hilfe gut und wichtig.) Ich erlebe bei den Menschen, die zu mir kommen immer wieder Dankbarkeit und Erleichterung nach dem Segensgebet und eine neue Hoffnung. Es tut mir gut, für Glaubensgeschwister auf diese Art und Weise da zu sein. Ich empfinde das Segensgebet für beide Seiten als eine Bereicherung.
Sylvia Kurth: Gebet und Segnung kann befreiend sein. Befreiend von Angst vor einer Operation, wie mir jemand nach dem Gebetsdienst erzählt hat. Der Gesegnete fühlte sich getragen durch das Gebet und den Segen und die Operation ist ohne Komplikationen verlaufen. Gott ist da in Zeiten von Angst! Gott sei Dank!
Sabine Zeidler: Für mich selber ist es immer wieder bereichernd zu erkennen, wie Gott Gespräche führt und lenkt und Impulse gibt, die genau in die Situation passen. Ich höre gerne zu; wenn dann Gott noch mit dabei ist und spricht ist das eine wundervolle Erfahrung.