Gott bereitet Begegnungen vor

„Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern…“ 

(Matthäus 28,19)

Ein Auftrag, der gewaltig klingt. Fast zu groß, oder? Jesus selbst spricht diese Worte aus – direkt vor seiner Himmelfahrt. Es ist kein kleiner Appell am Rande. Es ist eine klare Sendung. Eine Mission. Für die Jünger damals – und für uns heute.

 Doch wie hört oder fühlt sich das für uns an? Wir sollen „machen“?Das klingt nach Pflichtprogramm für besonders Begabte oder Berufene, aber für alle anderen ist es eine Überforderung? Oder gar nach einer Aufgabe, die eh nur schiefgehen kann?

Ja es ist eine „Mission impossible“ und der reinste Krampf, wenn wir es aus eigener Kraft versuchen. Doch das ist nicht Gottes Idee. Gott fordert uns zwar mit diesem Auftrag heraus die Komfortzone zu verlassen, aber er überfordert uns nicht.

Paulus schreibt im Epheserbrief:

„Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.“ (Epheser 2,10)

Dieser Auftrag liegt nicht schwer auf uns, sondern lebt vielmehr in uns, wenn Jesus in einem Menschen wohnt.

Jesus in uns mit Hoffnung, Freude, Liebe uvm. All das Schöne will geteilt und dadurch vermehrt werden. Wir sind von Gott neu geschaffen mit dieser Mission im Herzen. Und das Beste: Gott selbst hat die Wege vorbereitet. Wir müssen nicht mit krampfhaftem Aktionismus losstürmen. Es geht nicht darum, Programme abzuarbeiten, oder so zu sein wie jemand anderes. Sondern darum, verfügbar zu sein.

So wie ein Diener mit wachsamen Augen.

„Siehe, wie die Augen der Knechte auf die Hand ihres Herrn sehen… so sehen unsere Augen auf den HERRN, unseren Gott.“ (Psalm 123,2)

Er führt. Er wirkt. Er spricht und gibt Impulse. Er bereitet die Herzen vor.

Wenn wir dem Heiligen Geist Raum geben, staunen wir, was passiert: Gespräche ergeben sich scheinbar „zufällig“. Zufällig? Ja, weil sie uns von Gott zufallen. Sie sind vorbereitet. Plötzlich tauchen Rückfragen auf, die wir nie erwartet hätten und ein wunderbares Gespräch kommt zustande. Und dabei geht es nicht darum Recht zu haben, alles zu wissen oder beantworten zu können. Es geht darum, dass wir den Raum öffnen für den Heiligen Geist, der mit seiner Liebe und Klarheit die Herzen berührt. Daraus kann vieles entstehen.

Aus einer kurzen Unterhaltung folgt ein Austausch der Nummern. Man trifft sich weiterhin und wird Wegbegleiter und vielleicht sogar ein guter Freund oder Freundin. Solche Begegnungen sind möglich, wenn wir uns gebrauchen lassen und den Impulsen von Gott Raum geben. Unser Part ist es, offen und bereit zu sein – mit ehrlichem Herzen.

 Wenn ich früher Straßen-Prediger in der Stadt gesehen habe, die ziemlich laut waren und nicht den einladendsten Eindruck erweckten, dann dachte ich mir: „Oh Mann, was macht der da? Er verschreckt doch nur alle. Kann man das auch anders machen?“ Irgendwann wurde mir bewusst, dass es nicht meine Aufgabe ist ihn zu verurteilen, weil Gott und Menschen darüber entscheiden, wie und ob das Gesagte ankommt. Und ja, man kann es auch anders machen. Aber vielmehr durfte ich mir selbst die Frage stellen: Wie lebst und erfüllst du diesen Auftrag?

 Plötzlich merkte ich, wie ein Druck über mich kam und den Frieden und die Freude rauben wollte. Ich wusste, dass kann doch nicht von Gott sein. Als ich eines Morgens Folgendes in der Bibel gelesen habe: „Ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben“ (Matthäus 25,35), da gab mir der Heilige Geist plötzlich den Impuls: „Kaufe ein paar Wasserflaschen und setze dich in den Park auf die Bank. Heute ist es heiß. Ich schicke dir ein paar Leute, die Durst haben.“

 Im Nachhinein habe ich verstanden, dass es doppeldeutig war. Wir als Menschen haben Durst und sehnen uns nach Annahme, Wertschätzung, Vergebung, Heilung – nach JESUS.

Sie haben diese Sehnsucht nach Leben und Sinn, den nur Jesus geben kann.

In all den schönen Begegnungen geht es mehr um ihn als um mich. Und das nimmt den 

Druck. Wir müssen nicht alles können. Nur bereit sein.

 

Daher ist die Mission: possible!

 Nicht, weil wir so stark oder überzeugt sind, sondern weil Gott selbst der Handelnde ist. Unsere Aufgabe ist es, in dieser Wahrheit zu ruhen – und mutig die Gelegenheiten zu ergreifen, die Er schenkt. Schritt für Schritt. Begegnung für Begegnung. Mit Ihm. Denn die Welt wartet nicht auf Super-Christen. Sondern auf Menschen, die Gottes Liebe einfach teilen – mitten im Alltag.

Oliver Schäfer

 

 

 

 

 

 

St. Matthäus Redakteur

Datum

9. Juli 2025

Kategorie