Jesus – mein FOKUS

Was bedeutet es, wenn wir Jesus unseren Herrn nennen oder ihm nachfolgen? Beziehen wir ihn konkret in unseren Alltag ein, oder leben wir doch weitgehend aus unserem eigenen Verstand und mit unseren eigenen Entscheidungen? Wie behalten wir Jesus im Fokus?

Für viele Menschen sind diese Fragen eher ungewohnt. Überhaupt erscheint ihnen ein Glaubensleben suspekt. Glaube verstehen sie eher als Trost und Gott ist für sie ausschließlich ein Beschützer. Aber den Alltag leben sie im Grunde allein- ohne ihn bewusst einzubeziehen. So ging es mir damals als junger Mensch auch. Ich hätte nicht geleugnet, dass es einen Gott gibt. Er spielte auf jeden Fall eine Rolle in meinem Leben. Jedes Mal, bevor ich aus dem Flugzeug abgesprungen bin, bat ich ihn um Schutz. Auch am Abend schlief ich nie ein, ohne ein Gebet zu sprechen. Vor meinen philosophischen Freunden sagte ich auch unerschrocken, dass es für mich einen Gott geben muss. Allerdings wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass es da mehr zu erfahren gibt. Eben: Gott spielte zwar eine Rolle in meinem Leben, aber er war nicht der Regisseur. Das änderte sich erst, als ich u.a. ein Buch von Franz v. Assisi las, in dem mir ein einfacher Satz hängenblieb: Das Wort Gottes wartet immer auf eine Antwort des Menschen.

Das machte für mich Sinn und ich verstand auf einmal, dass es ja darum geht, mit Gott in eine Beziehung zu treten. Als ich mich dann mehr mit Jesus beschäftigte und erkannte, dass ich ihn als Retter und Herrn annehmen darf, wusste ich, dass dies die bedeutendste Entscheidung meines Lebens sein würde. Jesus zum Regisseur zu haben bedeutete für mich, dass er von nun an der Hauptfokus in meinem Leben sein wird. Es bedeutete, dass ich keinen Tag mehr einfach so vor mich hinleben würde, weil ich von nun an ihm gehörte.

Es bedeutete, ihm fortan die wichtigste Frage meines Lebens immer wieder zu stellen: Herr, was willst du? Diese Frage stelle ich ihm auch heute noch- beinahe jeden Tag.

Wenn ich es ernst meine, dann spüre ich, wie in mir ein Hunger wächst …

1. nach seinem Wort in der Bibel, wo er zu mir spricht und uns Menschen seinen grundsätzlichen Willen kundgetan hat. Da erkenne ich, ob ich in seinem Willen bin oder mich ändern soll.

2. nach Gebet, dem Austausch mit meinem Vater im Himmel und mit Jesus, wenn ich ihm meine Gedanken, Gefühle und Anliegen mitteile.

3. nach seinem unmittelbaren Wort in konkreten Situationen, was ein Gedanke, ein Wort, ein inneres Bild oder auch das Wort eines anderen Menschen an mich in dieser bestimmten Situation sein kann.

4. nach Gemeinschaft mit anderen Christen, die diesen Hunger mit mir teilen, weil auch sie sich nach dem Willen Gottes ausstrecken.

5. nach Lobpreis, durch den ich ihm immer wieder sage oder singe, wie viel er mir bedeutet, wie großartig Gott ist und dass ich zu seiner Ehre leben möchte.

Jesus im Fokus zu behalten ist ein lebenslanger Prozess, der sich auszahlt. Es geht um Treue und immer wieder um eine neue Entscheidung. Beziehung will gelebt sein und ohne „all in“ zu gehen, bleibt sie an der Oberfläche. So ist das auch mit Jesus. Das Gute ist: Er ist ein leidenschaftlicher Liebhaber, der an uns dranbleibt. Seine Einladung gilt jeden Tag zu jeder Stunde. Er freut sich immer, wenn wir zu ihm umkehren und ihm „wieder“ die Regie überlassen. Und er wird uns nicht enttäuschen. Ein Vers, der auch zu meinen beinahe täglichen Bekenntnissen gehört, kommt aus den Sprüchen: Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen. Spr 3,5-6

Vielleicht hilft er dir, lieber Leser, ja auch, Jesus im Fokus zu behalten.

Thomas Bachmann

 

 

 

 

St. Matthäus Redakteur

Datum

4. November 2025