Kongo – Licht im Schatten des Krieges

Licht im Schatten des KriegesEin aktueller Bericht aus dem Kongo

Die Lage im Ostkongo bleibt dramatisch. Seit unserem letzten Bericht hat sich die politische Situation kaum verändert: Die M23-Rebellen kontrollieren weiterhin große Teile der Region. Gewalt, Unterdrückung und ein extremer Mangel an lebensnotwendigen Gütern bestimmen den Alltag von Millionen Menschen. Besonders erschreckend: Die meisten der über drei Millionen Binnenflüchtlinge, die in Goma Zuflucht gesucht hatten, wurden von den Rebellen gezwungen, die Stadt zu verlassen und in ihre Heimatdörfer zurückzukehren. Dort erwartet sie jedoch nur Zerstörung und eine völlig perspektivlose Heimat.

Gezielte Verfolgung von Christen im Nordosten

Auch außerhalb der M23-Gebiete spitzt sich die humanitäre Krise zu, insbesondere für die christliche Bevölkerung. Die islamistische Rebellengruppe ADF verübt verstärkt Anschläge auf Kirchen und christliche Einrichtungen. Die gezielte Verfolgung führt zu unvorstellbaren Gräueltaten und Massakern. In dieser ständigen Angst haben wir unsere Präsenz in der Stadt Beni massiv ausgeweitet. Unser Team besucht regelmäßig verfolgte Christen, leistet dringend benötigte humanitäre Nothilfe und steht den Geschwistern im Glauben betend zur Seite.

Focus Congo: Unsere humanitäre Antwort auf die Krise

Focus Congo setzt seine Nothilfe für Binnenflüchtlinge und verfolgte Christen mit unverminderter Kraft fort.

Grundversorgung und Überleben

Sowohl in Goma als auch in Beni versorgen wir Flüchtlingslager und zerstörte Gemeinden mehrmals wöchentlich mit sauberem Trinkwasser – unter anderem mithilfe unseres Wassertankers. Die wöchentlichen Essensverteilungen gehen ebenfalls weiter, wobei unser Team in mehreren Krankenhäusern und Gemeinden warme Mahlzeiten zubereitet.

Wiederaufbau: Gemeinsam mit den betroffenen Familien leistet unser Team konkrete Aufbauhilfe in Heimatdörfern und Gemeinden, in denen die Menschen vor dem Nichts stehen. Unser Radius an humanitärer Hilfe hat sich somit auf umliegende Regionen und Städte erweitert.

Ein Ort der Heilung: Das Linda-Projekt

Inmitten des Leids ist ein tief bewegendes Projekt entstanden: das Linda-Projekt – Suaheli für „schützen“. Focus Congo hat ein Frauenhaus errichtet, in dem über 20 Frauen und Mädchen, die Opfer sexualisierter Kriegsgewalt wurden, für sechs Monate Schutz, Sicherheit und Geborgenheit finden.

Die Frauen erhalten psychologische Betreuung durch lokale Therapeuten, wir übernehmen die medizinische Versorgung und begleiten sie bei der Wiedereingliederung in Familie und Gesellschaft. Während des Aufenthalts lernen sie den Umgang mit einer Nähmaschine, die sie am Ende geschenkt bekommen, um sich damit ihren Lebensunterhalt selbst verdienen und ein neues Leben aufbauen zu können.

Zeichen der Hoffnung: Das Kinderdorf „Nyota Yetu“

Trotz aller Bedrohung halten wir an unserer Vision fest: Wir wollen, dass die Menschen im Kongo „Leuchten wie Sterne“, weil Gott Licht ins Dunkel bringt.

Ein leuchtendes Zeichen dafür ist unser neues Grundstück am Rande eines Flüchtlingslagers in Goma. Hier entsteht gerade das Kinderdorf „Nyota Yetu“ – Suaheli für „Unsere Sterne“. Im September konnten wir mit großer Freude unseren Kindergarten eröffnen, in dem derzeit rund 40 Flüchtlings- und Waisenkinder betreut werden. Das Waisenhaus ist noch im Bau, anschließend soll eine Grundschule folgen. Es ist ein Ort des Friedens – mitten im Krieg.

Dank und Bitte um Gebet

Unsere Mitarbeitenden vor Ort arbeiten unter großer psychischer und physischer Belastung, entschlossen, Gottes Liebe ganz praktisch weiterzugeben. Wir sind zutiefst dankbar für ihren Einsatz und für die starke Unterstützung der Gemeinde St. Matthäus, die uns im Gebet und finanziell treu begleitet.

Wir bitten euch weiterhin dringend um euer Gebet:

Schutz der Rückkehrer beim Wiederaufbau ihrer Dörfer

Neue Hoffnung für die Frauen, die durch das Linda-Projekt Heilung erfahren

Schutz für die Christen in Beni, die durch die ADF bedroht sind

Heilung und Frieden für unser Kinderdorf Nyota Yetu in Goma

Frieden – in Goma, in Beni, im ganzen Land

In allem spüren wir Gottes Nähe – durch eure Unterstützung, eure Gebete, eure Anteilnahme. Danke, dass ihr gemeinsam mit uns Licht in diese dunkle Zeit bringt.

We love Congo – and we love St. Matthäus! Mit herzlichen Grüßen Svenja und Pappy Rwizibuka

 

Mehr Infos über Focus Congo:

www.focuscongo.com · Pappy u. Svenja Rwizibuka · info@focuscongo.com · +49 157 8803 9268

Spendenkonto v. Focus Congo e.V.: IBAN DE49 5206 0410 0005 0015 10 · BIC: GENODEF1EK1, Evangl. Bank eG · Spendenbescheinigungen möglich

 

 

 

 

 

St. Matthäus Redakteur

Datum

29. Oktober 2025