Seelsorge

Was ist eigentlich die Seele? Die Seele ist das an uns, was den größten Teil unseres Wesens, unserer Persönlichkeit ausmacht. Die Seele ist der unsichtbare, unsterbliche Teil von mir, durch den ich mit Gott verbunden bin, das echte, das eigentliche Ich. Wir sollten unsere Seele wertschätzen, sie nähren und versorgen. Das geschieht durch gesunde Ernährung, Bewegung an der frischen Luft, Dankbarkeit, Achtsamkeit für die Dinge und die Menschen, die uns umgeben. Wenn wir regelmäßig im Laufe des normalen Alltagstrotts mit Gott in Kontakt treten und ihm alles bringen, ihn um Kraft und Leitung bitten, dann tankt unsere Seele auf. Das alles ist Seelsorge an mir selber. 

Was ist Seelsorge in der Gemeinde?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Seelsorge in der Gemeinde und wir Christen leben ganz wesentlich von der gegenseitigen Seelsorge. Vorweg sei gesagt, dass jeder Christ zur Seelsorge berufen ist und sie sollte nicht nur an Fachleute delegiert werden, auch wenn es Situationen gibt, in denen man ausgebildete Seelsorger/innen braucht. Seelsorge geschieht in verschiedenen Formen:

1. Im Gottesdienst in der Verkündigung des Wortes Gottes

Durch das Hören auf Gottes Wort kann der Geist Gottes unser Denken und Fühlen erreichen und uns Klarheit, Trost und Ermutigung schenken. Wenn Schuld uns belastet, kann sie bekannt und vergeben werden. Auch beim Abendmahl erhalten wir den Zuspruch der Vergebung und Gottes heilsame Liebe wird erlebbar. 

Wo: Gottesdienst am Sonntag in den verschiedenen Formen, Familien und Kinder, Outdoor, Church Night, Livestream, Lobpreisteams

2. Durch Veranstaltungen der Gemeinde

Überall, wo wir mit Menschen zusammen sind, mit denen wir das gemeinsame Ziel haben, Jesus ähnlicher zu werden und uns von ihm formen zu lassen, geschieht Seelsorge.  

Glaubensimpulse wie: Fokus Jesus, 10 Tage Gebet und Fasten, Vorträge, Andachten, Kleingruppen, JAM, God and Breakfast, Bibeltag, Bibelbühne, Frauenfrühstück, Kirchencafé, Technik, Kinder- und Jugendbücherei, Seniorentreffen, Missionsaktionen, Weihnachtsmusical, Chor, Creative Church, Besuchsdienst, Mama Oase, Sommerfest                              

3. In zufälligen Begegnungen

Überall, wo wir Menschen begegnen und nachfragen wie es dem anderen geht, durch einfaches Zuhören, auch mit dem Angebot eines einfachen Gebetes. Wenn dies nicht gewünscht ist, können wir den betroffenen Menschen Gottes Fürsorge anbefehlen. Dies geschieht oft zwischen „Tür und Angel“ bei einer Gemeindeveranstaltung oder auch beim Einkaufen. Wir fragen nach dem Ergehen und bieten unsere Fürbitte an (ich denk an dich und bete für …)

4. Beratende und therapeutische Seelsorge

Diese Form der Seelsorge hat häufig mit Menschen zu tun, die unter Lebenssituationen leiden, in denen die bisher beschriebenen Arten der Seelsorge nicht greifen. Das hat nicht mit einem mangelnden Glauben zu tun, sondern gewisse Lebensumstände erfordern Kenntnisse über das psychische Erleben und Verhalten und das Erlernen bestimmter Bewältigungsstrategien.

Aus meiner seelsorgerlichen und beratenden Sicht heraus, versuche ich eine gute Zuhörerin zu sein. Ich achte auf die Gefühle meines Gegenübers, auf Reaktionen und Einstellungen zur Lebenssituation. Während des Heilungsverlaufs bauen wir gemeinsam das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl auf. Je mehr Selbstvertrauen eine Person hat, desto stabiler ist sie in schwierigen Lebensphasen. Ermutigung brauchen wir alle, ganz besonders dann, wenn wir uns der Realität stellen und lernen müssen, nicht Veränderbares anzunehmen. In diesem Prozess werden Einstellungen verändert und Ressourcen entdeckt. Die wichtigste Kraftquelle dabei liegt in Gott, der uns durch Jesus einen Weg der Stärke und des Mutes eröffnet hat, das Leben auch in schwierigeren Situationen aktiv mit IHM zu gestalten. In allem spielt auch Achtsamkeit im Alltag eine große Rolle. In Psalm 16,8 sagt David: „Ich weiß, dass der Herr immer bei mir ist. Ich will nicht mutlos werden, denn er ist an meiner Seite.“

Angeboten wird in ähnlicher Form eine Trauerbegleitung (siehe Artikel von Wiebke Lorenz)  

Gebet ist bei allen Formen der Seelsorge wichtig. Auch andere Gebete, wie zum Beispiel Gebet für die Gemeinde vor und Gebet und Segnung nach dem Gottesdienst, Friedensgebet, Wächtergebet und alle privaten Gebetsgruppen haben ihren Platz in unserer Gemeinde.                                                                                                                      Albert Schweitzer hat gesagt: „Gebet verändert nicht die Welt, sondern die Menschen und die wiederum verändern die Welt,“ und solche veränderten Menschen beten nicht um ein leichtes Leben, sondern um stärkere Schultern und höhere Belastbarkeit. Gebet macht uns demütiger und dankbarer. 

Jesus fordert uns auf: „Sorgt euch um nichts, sondern betet um alles. Sagt Gott, was ihr braucht und dankt ihm.“ Philipper 4,6

Heide Beer

Seelsorgerliche Lebens­beraterin, erreichbar unter Tel: 0821 2621806, E-Mail: heide.beer@outlook.de

 

 

 

 

 

 

 

Albrecht Fietz

Datum

16. November 2022

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