St. Matthäus-Engel packen mit an

An jeweils zwei Tagen in der Woche fahren Carolyn Kreuzer und Nikola Wilmeroth, manchmal begleitet von weiteren helfenden „St-Matthäus-Engeln“, nach Schloss Hurlach zu Jugend mit einer Mission, um dort vor Ort ganz praktisch das Ukraine-Flüchtlingshilfe-Projekt zu unterstützen. Da das dortige Mitarbeiterteam während der Corona-Jahre um mehr als die Hälfte geschrumpft war, fordert das momentane Ukraine-Flüchtlingshilfe-Projekt die Mitarbeiterschaft bis an ihre Grenzen. Es gibt viel zu tun. Und da kommen unsere „St.-Matthäus-Engel“ gerade wie gerufen.

Anfangs war das nicht ganz einfach. Die Flüchtlings-Situation war so schnell entstanden, dass stündlich improvisiert werden musste und daher die Situation Spontaneität und Flexibilität von jedem einforderte. Hinzu kam, dass man sich erst kennenlernen musste. Aber wie Carolyn heute sagt: „Inzwischen hat sich vieles eingespielt, das Miteinander ist herzlich und die Atmosphäre harmonisch und auch aus geistlichem Blickfeld gesehen, aufbauend und glaubensermutigend.“ Wir, also die Matthäus-Gemeinde, sind natürlich stolz auf unsere „Engel“ und sagen: „Wir stehen hinter euch!“

 

Im Folgenden lassen wir Sokol Hoxha von Jugend mit einer Mission berichten, wie sich die Flüchtlingsarbeit in Hurlach gestaltet:

Ukraine-Hilfsprojekt von JMEM-Hurlach

Liebe Grüße aus dem Schloss Hurlach. Nach drei Monaten Krieg in der Ukraine möchte ich euch von unseren Hilfsaktionen für Ukraine-Flüchtlinge berichten.

Von Anfang an hatten wir als missionarische Schlossgemeinschaft geplant, dass wir längerfristig ukrainische Flüchtlinge von der polnischen Grenze abholen wollen, sie dann hier im Schloss zwischenzeitlich übernehmen und sie dann in der Region an Privatunterkünfte vermitteln. Ich bin froh, dass sich dieser Plan erfolgreich umsetzen ließ und wir inzwischen ca. 130 überwiegend ukrainische Frauen und Kinder bereits privat unterbringen konnten. Momentan sind es um die 35 Ukrainer, die im Schloss vorübergehend wohnen, aber auch das ändert sich täglich. Sobald wir eine neue Gastfamilie gefunden haben, können wir die Flüchtlinge gleich weitervermitteln. Gerade jetzt ist unser ukrainischer Mitarbeiter Ruslan Garbar an der polnisch-ukrainischen Grenze und sicherlich wird er wieder neue Flüchtlinge mitbringen, wenn er am kommenden Samstag zurückkommt.

Was mich sehr berührt, ist die große Hilfsbereitschaft in unserer Region, Flüchtlinge privat aufzunehmen. Neben der Unterkunftsvermittlung haben wir auch versucht, Hilfsgüter zu organisieren. Rund 70 Tonnen Hilfsgüter konnten wir bisher sammeln und mit Lkws, Bussen und Anhängern an die polnisch-ukrainische Grenze bringen. Dort steht uns eine Lagerhalle zur Verfügung, in der abgeladen wird. Dann kommen Mitarbeiter von Jugend mit einer Mission, die in der Ukraine tätig sind, und auch Helfer von ukrainischen Kirchengemeinden, um alle Hilfsgüter wieder einzuladen und diese dann unter den Flüchtlingen in der Ukraine zu verteilen.

Das JMEM-Zentrum in Ternopil kümmert sich z. B. um über 2.000 Flüchtlinge. Das zeigt, wie sehr diese Güter gebraucht werden und wie notwendig sie sind. Einem anderen JMEM-Zentrum in Kiew fehlen Räumlichkeiten mit Luftschutzkellern. Daher dürfen sie keine Flüchtlinge aufnehmen. Aber sie bekochen und versorgen hunderte von Schutz suchenden Einwohnern in den U-Bahnschächten der ukrainischen Hauptstadt.

Dazu möchte ich an dieser Stelle mein ganz besonderes Dankeschön aussprechen an die vielen Menschen, die großzügig gespendet haben, mit Geldern, Ess-Paketen, Sach- und medizinischen Spenden, Kleidern und vielem mehr.

Wie geht es weiter? Wir würden gerne weitermachen, solange es geht und die Möglichkeit dazu besteht. Wir haben im Garten ein großes Zelt aufgestellt, wo wir die Hilfsgüter sammeln, die aus der Region bei uns zusammengetragen werden, um sie dann von hier aus, wie zuvor beschrieben, in die Ukraine zu transportieren. Momentan sammeln wir hauptsächlich Lebensmittel, Medikamente und Hygiene-Artikel, Verbandsmaterial, Power-Banks und ab jetzt auch Sommer-Kleidung und freuen uns natürlich auch auf Unterkunftsangebote für Flüchtlinge.

Mit diesem kurzen Update sage ich nochmal vielen, vielen Dank an alle Freunde und Gemeinden, die mit uns zusammen im Gebet und ganz praktisch diese Ukraine-Hilfsaktion mittragen.

Albrecht Fietz

 

 

Albrecht Fietz

Datum

7. Juli 2022

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